Hinrichtung im MorgengrauenKain kann man nicht tötenNichts kann dich schützenvor dem Aufschrei des Gehängten, der zusammenzuckt, giftig, über dem ledernen Antlitz des Henkers, vor dem Fluch geschleudert auf die Erdeund auf dein Haus vom knöchernen Schädelmit den verkanteten Zähnen dort oben auf dem Galgen. Jenes Morgengrauen vom Februar, erstarrt.Du löst den Alptraum auf, als sei er Traum,dich umdrehend in der Wärme des Bettes,während sich dein Kind auf dem MutterherzPapierschiffchen auf dem Schaumder Brandung vorstellt.Dir gibt Ruhe das Gewissendes Gerechten ohne Herz, das du im Herzen trägst, und fühlst nicht die Qual dessen, der eben deshalb die Hoffnung verliertauf das Licht des hellen Tagesund des Meeres.Es vertritt dich im Innernder Todesumzäunung der streunende Hund,der beharrlich den Urin untersucht,zurückgeblieben von andernzwischen den Füßen des Baumes, der zur Hölle führt, und denen des Henkers.Mario Tamponi